21.02.2023
Die dritte Handelsblatt-Studie, die wir für Sie zusammenfassen, untersucht Zukunftstechnologien für die Logistik – ein Bereich, der stark von der Digitalisierung profitieren kann. Die Studie basiert auf einer Umfrage unter 3.575 Unternehmensentscheiderinnen und -entscheidern in 10 europäischen Ländern. Finden Sie heraus, welche Technologien sich bereits durchsetzen konnten und wohin die Reise geht. [von Matt Bulow]
Die aktuellen Probleme bei den Lieferketten machen deutlich, wie wichtig die Logistik für die Weltwirtschaft ist. Unzählige Unternehmen sind darauf angewiesen, Produktionsmittel und fertige Waren transportieren und im Auge behalten zu können. Zukunftstechnologien stellen Verbesserungen in all diesen Bereichen und mehr in Aussicht. Welche Technologien kommen bereits zum Einsatz und was wird die Zukunft noch bringen?
Wenn die Zukunft der Logistik ein Paket wäre, wie nahe wäre es dann seinem Ziel?
Nur ein Drittel der Entscheidungsträgerinnen und -träger in Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Schweden, Spanien und dem Vereinigten Königreich haben bereits mit der Umsetzung begonnen. Vielen fehlt eine offizielle Strategie.
Es scheint, als ob die Unternehmen immer noch den „Versand vorbereiten“ oder sich – im besten Fall – schon weiterentwickelt haben zu “ vom Transportunternehmen abgeholt“.
Die Umfrage zeigt, dass größere Unternehmen eher über eine Strategie verfügen oder bereits mit der Umsetzung begonnen haben. Im Allgemeinen herrscht der Eindruck vor, dass die Digitalisierung noch nicht so richtig in Gang gekommen ist. Fragt man die Entscheidungsträgerinnen und -träger jedoch, zu wie viel Prozent ihr Unternehmen seine Logistik bereits digitalisiert hat, zeigt sich, dass in der Tat bereits einige Fortschritte erzielt wurden.
Es gibt viele Weg, digitale Technologien in der Logistik einzuführen. Die gängigsten Ansätze sind:
Eine beträchtliche Anzahl arbeitet auch mit Forschungseinrichtungen zusammen (23 Prozent). Sehr große Unternehmen (10.000 oder mehr Beschäftigte) gaben häufiger an, auf Dienstleistende zurückzugreifen. Interessanterweise verlassen sich deutsche Unternehmen eher auf spezialisierte Anbieter, während dänische Firmen es vorziehen, ihre Lösungen selbst zu entwickeln.
Fast ein Drittel (31 Prozent) der Befragten sieht in der Abhängigkeit von spezialisierten IT-Drittanbietern einen Risikofaktor. Sie befürchten, dass ihr Unternehmen nach der Implementierung vom Dienstleistenden abhängig werden könnte.
Noch mehr machen sich Gedanken um die Kosten, die mit Informationssilos verbunden sind, die entstehen, wenn neue Lösungen nicht die notwendigen Schnittstellen haben, um mit Altsystemen kommunizieren zu können.
Auch die Datensicherheit ist bei digitalen Logistiklösungen ein Thema.
Im Allgemeinen stufen die Unternehmen viele Technologien als „eher wichtig“ für die Zukunft ein. Allerdings zeigen sich auch regionale Unterschiede. Italien, Polen und Spanien schätzen digitale Zukunftstechnologien im Logistikbereich als relevanter ein, während sich das Vereinigte Königreich, Schweden und Dänemark skeptischer äußern.
Einige Technologien wie AR, MR und VR werden (noch) als etwas weniger relevant angesehen als andere. Warum ist das so, trotz eindeutiger potenzieller Anwendungsfälle, wie z. B. Kommissionierung mit Smart Glasses oder Head-Mounted Displays? Es könnte einfach daran liegen, dass Unternehmen nicht wissen, welche Lösungen es gibt.
Diese Hypothese wird durch die Korrelation zwischen der aktuellen oder geplanten Nutzung und der geschätzten Relevanz bei den befragten Unternehmen gestützt. Vielleicht wird deutlicher, wie wichtig eine Technologie ist, sobald ein Unternehmen begonnen hat, sie einzuführen. Oder kommt die Technologie zum Einsatz, wenn klar ist, wie relevant sie ist?
83 Prozent der befragten Unternehmen sehen digitale Technologien in ihrer Logistik als eine Möglichkeit, ihre Effizienz zu steigern.
Aber das sind nicht die einzigen Vorteile. Die Entscheidungsträgerinnen und -träger erwähnten auch:
Neben diesen wirtschaftlich motivierten Vorteilen spielen auch die soziale Verantwortung der Unternehmen und andere Faktoren eine Rolle:
Verpackung, Handhabung, Lagerung, Transport, Lieferung, Wartung und andere Prozesse hängen von menschlichen Entscheidungen ab. Digitale Technologien unterstützen das Personal im Lager dabei. AR-Anwendungen können zum Beispiel:
Mithilfe der visuellen Kommissionierung mit Smart Glasses haben die Lagerarbeitenden beispielsweise beide Hände für ihre Aufgaben frei. Die Lageristinnen und Lageristen gehören zu den wichtigsten Mitarbeitenden in der Intralogistik. Solche Kommissionierlösungen zeigen digitale Informationen an, die ihnen helfen, Artikel schneller zu finden.
Dennoch sind noch nicht alle Unternehmen vom Potenzial überzeugt. Einige der verfügbaren Tools sind womöglich nicht fortschrittlich genug oder erfordern zu viel externe Beratung. Andere wissen vielleicht noch nichts darüber.
In jedem Fall erlangen Unternehmen, die geeignete Lösungen finden und umsetzen, einen Wettbewerbsvorteil. Vor allem wenn sie die Technologie von Anbietern beziehen, die eine schnelle und einfache Umsetzung ermöglichen – ohne große Investitionen.
Weitere Vorteile, die Unternehmen AR zuschreiben, sind:
Nur etwa ein Sechstel der befragten Unternehmen in Europa setzt derzeit Smart Glasses in ihrer Logistik ein. Fast ein Viertel plant jedoch, sie einzuführen. Dennoch hält mehr als die Hälfte diese Technologie für irrelevant. In Dänemark liegt die Zahl sogar bei 80 Prozent
Bei Unternehmen, die das Potenzial von AR sehen, ist die Situation jedoch umgekehrt. Nahezu 80 Prozent von ihnen verwenden Smart Glasses bereits oder planen deren Einsatz. Es scheint, dass die Wertschätzung mit der Erfahrung zunimmt – Unternehmen, die bereits Smart Glasses verwenden, berichten von einer größeren Akzeptanz.
Das Internet der Dinge ist die Grundlage für intelligente Logistikanwendungen, die bei Gütertransport, Lagerhaltung oder Lieferung zum Einsatz kommen. Wenn jedes Objekt eindeutig identifizierbar und mit einem Netzwerk verbunden ist, können Unternehmen einfacher auf geänderte Kundenerwartungen eingehen. Auch neue Geschäftsmodelle eröffnen sich so.
Die häufigsten potenziellen Anwendungsfälle der IoT-Technologie, die genannt wurden, sind:
Erwähnt wurden auch vorausschauende Bestellvorgänge auf Grundlage von Predictive Analysis, die Fernüberwachung von Qualitätsparametern der Ladung (Temperatur usw.) sowie der Einsatz von autonomen Fahrzeugen und Robotern. Die Vorteile, welche die Unternehmen sehen, sind eine verbesserte Effizienz und Qualität sowie Arbeitserleichterungen für Beschäftigte.
Nur etwa ein Drittel der Unternehmen in Europa hat bereits mit der digitalen Transformation des Lieferkettenmanagements und der Logistik begonnen. Sie sehen prinzipiell Anwendungen für Technologien wie Augmented Reality und IoT, nutzen aber noch nicht die notwendigen digitalen Möglichkeiten. Im Allgemeinen gilt: Je größer das Unternehmen, desto mehr Potenzial sehen die Entscheidungstragenden für fortschrittliche Technologien.
Es gibt viele mögliche Erklärungen dafür, warum die Einführung so verzögert vonstatten geht. Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung erscheint vielleicht noch nicht überzeugend genug. Oder die Anbietenden sind wenig transparent, was verhindert, dass die Unternehmen die Effizienz bewerten können. Eines macht die Umfrage jedoch deutlich: Unternehmen, die mit der digitalen Transformation beginnen können, erkennen die Vorteile dieser Technologien viel eher.
Diese Lücke bei der Akzeptanz stellt in Verbindung mit dem Potenzial, die Effizienz zu steigern, eine Chance dar. Unternehmen, die diese Technologien bereits umsetzen, sind ihren Konkurrenten einen Schritt voraus. Angesichts der damit verbundenen beträchtlichen Investitionen ist es keine Überraschung, dass größere Unternehmen im Vorteil sind.
Anbieter wie TeamViewer bieten jetzt allerdings flexible Lizenzmodelle an, welche mit geringem Risiko die Tür zu unzähligen Anwendungen öffnen. Das bedeutet, dass nicht nur große Unternehmen, sondern auch mittlere und kleinere Firmen jetzt einsteigen können. Es ist eine aufregende Zeit – die Technologien sind verfügbar und voll entwickelt, aber es gibt immer noch erstaunliche Chancen, sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
Lesen Sie den Rest des Reports, um weitere Einblicke zu erhalten und zu erfahren, welche Erfolge Unternehmen wie Bosch und BMW verzeichnen konnten.