05.01.2023
Die 5 wichtigsten Techniktrends, auf die Sie sich 2023 vorbereiten sollten
Alles verändert sich – das mag ein oft benutztes Klischee sein, es steckt aber viel Wahrheit darin. Vor allem im Technologiesektor, wo Innovationen mit enormer Geschwindigkeit stattfinden. Nach welchen technologischen Entwicklungen sollten Sie also im Jahr 2023 Ausschau halten? Das haben wir unseren Chief Product Officer Dr. Hendrik Witt gefragt. In diesem Artikel erfahren Sie, wohin sich die Tech-Welt seiner Meinung nach entwickelt und was dies für Ihr Unternehmen bedeutet.
Was glauben Sie, wie die Digitalisierung für Unternehmen im Jahr 2023 aussehen wird?
Unternehmen konzentrieren sich schon seit Jahrzehnten auf die Digitalisierung von Arbeitsprozessen. Sie haben aber bisher den Mitarbeitenden in Produktion, Service und Logistik noch nicht allzu viel Aufmerksamkeit geschenkt, worin eine große Chance liegt. Denn etwa 80 % der weltweiten Belegschaft besteht aus Mitarbeitenden, die fernab von Schreibtischen arbeiten. Das bedeutet, dass das Potenzial zur Verbesserung der Effizienz enorm ist, insbesondere durch die Unterstützung in Form von digitalen Tools.
Zwei Technologien, Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR), bilden derzeit die Grundlage für das industrielle Metaversum. Durch die Verknüpfung von Arbeitsabläufen mit AR- und MR-Lösungen und Daten werden in den Industrieunternehmen neue Plattformen erstellt, welche an den Bedürfnissen der Produktionsmitarbeitenden orientiert sind. So lässt sich das industrielle Metaversum Schritt für Schritt einrichten.
Im Jahr 2023 werden Unternehmen diese Technologien nutzen, um ihre Effizienz, Produktivität, das Onboarding und die Sicherheit grundlegend zu verbessern. Laut einer Umfrage erwarten 80 % der Onboarding-Führungskräfte, dass die Produktivität der Mitarbeitenden im Jahr 2023 aufgrund neuer Technologien steigen wird. Das industrielle Metaversum wird Mitarbeitenden helfen, produktiver zu sein.
Zudem wird es auch die Arbeitszufriedenheit erhöhen. Ein weiterer Grund, warum wir der Meinung sind, dass sich die Einführung industrieller Metaverse-Technologien in den nächsten Quartalen beschleunigen wird.
Was müssen die Unternehmen bei der Einführung dieser Lösungen beachten?
Um mit der Einführung erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen die Eintrittsbarrieren senken. Wearables wie Datenbrillen und die entsprechende AR-Software machen dies möglich, und wir erwarten, dass sich diese Technologien weiter verbessern werden.
Mit AR-basierten Wearables hat man die Hände frei, was es einfacher macht, Aufgaben zu erledigen. Wir erwarten aber, dass auch die Zahl der Smartphones zunehmen wird, um die Lücke zu schließen, die sich im AR-Kontext gerade noch zeigt.
Wenn wir in eine Rezession geraten, wie wird sich das auf die Technologieeinführung auswirken?
In der Wirtschaft herrscht derzeit große Unsicherheit. Daher sind die Unternehmen natürlich bestrebt, die Produktivität ihrer Mitarbeitenden zu steigern. Sie evaluieren fortschrittliche Technologien wie Wearables und Augmented (AR) sowie Mixed Reality (MR). Wir stellen fest, dass Unternehmen, die AR zu Schulungszwecken einsetzen, ihre Onboarding-Ziele mit viel höherer Wahrscheinlichkeit erreichen. Diese Vorteile ergeben sich aus der besseren Einhaltung von Vorschriften, der Verfolgung von Fortschritten, der Verringerung von Fehlern, den Erfahrungen der Mitarbeitenden und der Erinnerungsleistung.
Mit all den Vorteilen, die AR und MR für das Onboarding von Logistikmitarbeitenden mit sich bringen, werden die Führungskräfte langsam aufmerksam. Die meisten Unternehmen planen nun, ihre Ausgaben für Technologien zur Unterstützung von Mitarbeitenden im Jahr 2023 zu erhöhen.
Warum sprechen Sie über AR, aber nicht so viel über VR?
Interessant ist, dass Augmented Reality nicht mehr in Gartners „hype cycle“ enthalten ist. Das ist auch gut so, denn es bedeutet, dass sich die Technologie von einer „zu beobachtenden“ zu einer „zu nutzenden“ Technologie entwickelt hat. Bei der virtuellen Realität wird eine immersive virtuelle Umgebung geschaffen. Im Gegensatz dazu werden bei AR Informationen über eine reale Szene gelegt.
Industrielle Umgebungen eignen sich besser für AR und MR, da diese Technologien den Nutzenden nicht das Bewusstsein für ihre physische Umgebung nehmen.
Wie passt die künstliche Intelligenz in das Ganze?
KI verspricht, Unternehmen dabei zu helfen, das Tagesgeschäft zu verbessern und Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. Die Anreicherung komplexer manueller Prozesse mit selbstlernenden KI-Algorithmen ist ein entscheidender Schritt in Richtung Digitalisierung. Außerdem wird dadurch ein unmittelbarer Mehrwert geschaffen.
Unternehmen erkennen allmählich, dass KI-Funktionen in AR-Workflows integriert werden, um zum Beispiel Verifizierungsbewertungen durch Bilderkennung durchzuführen. Diese verringern die Wahrscheinlichkeit menschlicher Fehler und erhöhen die Flexibilität und Produktivität der Mitarbeitenden. Unternehmen werden die Kombination von KI und AR auch für automatisierte Sicherheitsprüfungen nutzen, um sich auf intelligente Weise vor häufigen Arbeitsrisiken zu schützen.
Sie haben KI erwähnt. Was ist mit künstlicher Intelligenz zur Verarbeitung großer Datenmengen?
Definitiv! Die digitale Transformation von Fertigungs-, Logistik- und Unternehmensprozessen hat eine wahre Goldgrube an Daten hervorgebracht. So viele Daten, dass es für den Menschen unmöglich ist, sie alle zu sichten und zu verarbeiten. Deshalb erwarten wir, dass im Jahr 2023 mehr Hersteller KI nutzen werden, insbesondere für Vorhersage- und Datenanalysen sowie für den täglichen Betrieb.
Die Kundschaft wird den unmittelbaren Nutzen sehen, wenn selbstlernende Algorithmen komplexe manuelle Prozesse bereichern. KI wird über Plattformen viel leichter zugänglich sein, wodurch der Wert auch für die Logistikmitarbeitenden direkt spürbar wird.
Bislang haben wir nur über Technologien gesprochen. Welche Trends können wir im Jahr 2023 von den Technologieunternehmen selbst erwarten?
Partnerschaften sind schon immer ein hervorragendes Instrument, um die Reichweite und Nutzbarkeit eines Produkts oder einer Dienstleistung zu erweitern und gleichzeitig den Endnutzenden Vorteile zu verschaffen. Wenn Lösungen gebündelt werden, müssen Sie nicht mehrere Anbieter auswählen.
Unternehmen müssen heutzutage mit weniger mehr umsetzen. Um dies zu erreichen, setzen sie auf Technologie und Daten, wobei Technologien nicht mehr länger isoliert betrachtet werden können. Unverbundene Einzellösungen können die oft globalen Probleme nicht bewältigen.
Um die digitale Transformation voranzutreiben, müssen Unternehmen also Geräte, Informationen und Menschen durch strategische Partnerschaften miteinander verbinden. Und davon profitiert das gesamte Unternehmen. Dies gilt insbesondere für die aufkommenden Technologien im industriellen Metaverse, die aufgrund dieser Partnerschaften eine größere Anwendung finden werden.
Und was ist mit den Arbeitnehmenden? Wie wird die Arbeit im nächsten Jahr aussehen?
Die Pandemie verändert weiterhin die Art und Weise, wie Unternehmen mit der Einführung neuer Technologien umgehen. Es gibt weiterhin viele Möglichkeiten, um mit Software Lücken in dieser hybriden Welt zu schließen. In dieser Hinsicht haben sich die Dinge aber schon weitgehend stabilisiert. Das bedeutet, dass Unternehmen im Jahr 2023 in der Lage sein werden, einen nachhaltigeren Ansatz zu verfolgen, der ihre digitale Transformation langfristig vorantreiben wird.
Von Onboarding und Schulungen bis hin zu Produktivität und Effizienz: Software und Hardware konvergieren, um Informationen darüber zu liefern, wann und wo sie am meisten gebraucht werden. Dieser Trend wird sich beschleunigen, wenn sich Technologien wie KI und AR weiterentwickeln. Das Ergebnis werden nutzbare, vernetzte Plattformen sein, die im gesamten Unternehmen Kosteneinsparungen, Produktivitätssteigerungen und zufriedenere Mitarbeitende ermöglichen.
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