05.03.2024
Wir sprechen mit unserer VP of Brand and Integrated Marketing, Faith Wheller, über die Bedeutung von Frauen in der Technologiebranche.
Bevor ich VP of Brand and Integrated Marketing bei TeamViewer wurde, habe ich bereits mehr als 20 Jahre in der Technologiebranche gearbeitet. In dieser Zeit habe ich Marketingteams in großen Unternehmen geleitet und viele positive Veränderungen erlebt.
Eine davon ist, dass meine Teams vielfältiger geworden sind. Es gibt jetzt mehr Frauen in unterschiedlichen Positionen – ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt.
Ich bin stolz darauf, bei TeamViewer mit einem weiblichen Chief Product and Technology Officer (CPTO), der großartigen Mei Dent zusammenarbeiten zu dürfen. Denn weltweit ist nur eine von zehn CPTOs weiblich.
Diese Statistik zeigt, dass noch viel zu tun ist. Um Geschlechterparität zu erreichen, müssen wir die richtigen Bedingungen schaffen. Nur so können wir diverse Fachkräfte anziehen, fördern und im Unternehmen halten. Das ist für uns bei TeamViewer ein großer Ansporn.
Heutzutage sind Frauen in der gesamten IT-Branche stärker vertreten. Nicht nur in den Bereichen, die mit Soft Skills in Verbindung gebracht werden (und die in der Tat alles andere als weich sind!), sondern auch in Design, Forschung und Entwicklung.
Dennoch bleibt noch viel zu tun: Frauen sind nach wie vor hauptsächlich in Marketing und Kommunikation zu finden, während Männer die überwiegende Mehrheit in Technik und Entwicklung stellen.
Eine aktuelle McKinsey-Studie hat ergeben, dass in europäischen Unternehmen nur 22 % aller Jobs im technischen Bereich mit Frauen besetzt sind. Der Anteil der Frauen, die in Technologieunternehmen (z. B. bei sozialen Netzwerken) arbeiten, liegt nahe an der Parität, aber der Anteil der Frauen, die innerhalb dieser Unternehmen in technischen Jobs (wie z. B. in der Entwicklung und im Data Engineering) beschäftigt sind, ist viel niedriger.
Eine Ursache für den Mangel an Frauen in technischen Berufen ist, dass immer weniger von ihnen ein MINT-Fach studieren. Laut derselben Studie wird die Zahl der Frauen in technischen Berufen in Europa bis 2027 auf 21 % sinken.
Das hat massive Auswirkungen: Beispielsweise sind nur 9,8 % der Personen, die an Open-Source-Software mitarbeiten, Frauen – und das, obwohl es sich bei 70 % der Software, die die Grundlage unserer technologischen Infrastruktur bildet, um Open-Source-Programme handelt.
Das bedeutet, dass Frauen immer noch eine viel zu geringe Rolle bei der Entwicklung und Produktion unserer Technologie spielen.
Es gibt aber auch viele positive Veränderungen. Ein Beispiel ist der Sport.
TeamViewer ist Partner der Männer- und Frauenmannschaften von Manchester United.
In den letzten Jahren hat das Frauenteam deutlich mehr Aufmerksamkeit erhalten, was auf das gesteigerte Interesse am Frauenfußball zurückzuführen ist. Ein Grund dafür ist das hervorragende Abschneiden der britischen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2023. Im Kader von Manchester United stehen vier Nationalspielerinnen.
In der Vergangenheit spielten Frauen in kleineren Vereinen mit Schuhen und Trikots, die auf den männlichen Körper zugeschnitten waren und daher manchmal nicht richtig passten. Mit dem wachsenden Interesse am Frauenfußball hat sich das geändert.
Manchester United ist der Auffassung, dass Frauenfußball anders ist als Männerfußball. Konkret heißt das, dass Dinge anders gestaltet werden. Zum Beispiel gibt es maßgeschneiderte Trikots, die den Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Körpern widerspiegeln.
Natürlich ist es noch ein weiter Weg: Zum einen sind Trainerinnen und Schiedsrichterinnen im Frauenfußball ihren männlichen Kollegen zahlenmäßig immer noch weit unterlegen. Aber ein perfekt auf sie zugeschnittenes Design ist ein ermutigender erster Schritt, um Frauen zu zeigen, dass auch sie im Fußball willkommen sind – auf und neben dem Platz.
Damit bin ich wieder bei der Repräsentanz von Frauen im Technologiesektor. Es gibt bereits viele Fortschritte, aber es bleibt noch viel zu tun, damit Frauen in allen Bereichen der Branche eine Rolle spielen.
Einer aktuellen Studie zufolge blieb die Zahl der Frauen in der Tech-Branche während der Pandemie stabil, wahrscheinlich weil sie schnell auf Remote Work und flexibles Arbeiten umsteigen konnten. So mussten nur wenige Frauen ihren Beruf aufgeben. Darauf können wir stolz sein.
Aber das reicht bei weitem nicht: Wir brauchen noch mehr Frauen, die eine führende Rolle bei der Entwicklung und Herstellung unserer Technologie übernehmen.
Als Mutter einer zehnjährigen Tochter freue ich mich über diesen beginnenden Wandel. Er kann uns gelingen, indem wir Mädchen zuhören und sie ermutigen, MINT-Fächer zu studieren. Sie müssen wissen, dass sie selbstverständlich Softwareingenieurinnen oder -Entwicklerinnen, Profifußballerinnen oder Datenanalystinnen für die Formel 1 werden können, wenn sie das möchten.
Wenn Frauen stärker vertreten sind, sehen Mädchen, dass die Technologiebranche – und auch der Sport – ein Ort ist, an dem sie willkommen sind und an dem ihre Stimme gehört wird.