10.09.2024
Erfahren Sie, wie Logistik 5.0 Ihre Logistikprozesse menschlicher, widerstandsfähiger und nachhaltiger macht.
Logistik 5.0 ist ein Rahmenwerk, das Lager- und Logistikprozesse grundlegend verändert. Seine wesentlichen Konzepte, Menschzentriertheit, Resilienz und Nachhaltigkeit, sind die gleichen wie die der Industrie 5.0. Sprich: Technologie sollte die Menschen sowie soziale und wirtschaftliche Aspekte in den Vordergrund stellen.
Die Ziele von Logistik 5.0 unterscheiden sich daher vom Paradigma der bisherigen Industrie 4.0 und sind deutlich weiter gefasst. Industrie 5.0 hat das Wohl der globalen Gemeinschaft im Blick, ohne die Wirtschaftlichkeit zu vernachlässigen.
Dieser Artikel beleuchtet die Debatte über die Vorteile, die Industrie 5.0 im Vergleich zu Industrie 4.0 bietet. Außerdem zeigen wir, wie Logistikprozesse mit TeamViewer Frontline nachhaltiger werden.
Erinnern Sie sich noch an die Warenknappheit und die Preissteigerungen während der Pandemie und ihre Auswirkungen auf die globalen Lieferketten? Natürlich konnte niemand vorhersehen, welche Ausmaße das Ganze annehmen würde. Aber es zeigt, wie Industrie heute funktioniert.
Die auf technologische Innovation, Effizienz und Profit ausgerichtete Weltwirtschaft kam angesichts dieser globalen Belastungsprobe zum Stillstand. Die Europäische Union (EU) reagierte mit folgender Erklärung:
„Das neue industrielle System muss das wachsende Bewusstsein der Menschheit nach COVID widerspiegeln, dass in Krisenzeiten das Überleben und der Zugang zu grundlegenden Gütern und Dienstleistungen wichtiger sind als der Besitz der meisten materiellen Güter."
Es ist nichts Neues, dass sich die Menschheit in rasantem Tempo den planetaren Belastbarkeitsgrenzen nähert. Daher sollte der Wandel hin zu einer besseren, zuverlässigeren und umweltfreundlicheren Arbeitswelt in allen Branchen Priorität haben. Dies gilt insbesondere für den Logistiksektor, der ein entscheidendes Glied in den globalen Lieferketten ist.
Die meisten Dinge in unserem Zuhause haben eine lange Reise hinter sich, bevor sie bei uns ankommen. Da die Lieferketten jedoch immer globaler werden, ist Nachhaltigkeit an allen Stationen des Weges wichtiger denn je.
Industrie 4.0 wird dieser Tatsache in einigen Punkten gerecht. So ist die Vermeidung von Papierabfällen in einem Lager durchaus ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Die Digitalisierung manueller Prozesse allein reicht aber nicht aus. Was wir brauchen, ist eine Ausrichtung nach Prinzipien, die die Mitarbeitenden, die Prozesse und unsere Umwelt berücksichtigen.
Hier zeigen sich bereits die Grenzen der klassischen Industrie 4.0 oder wie es das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zusammenfasst:
„Mit der weltweiten Vernetzung über Unternehmens- oder Ländergrenzen hinweg gewinnt die Digitalisierung der Produktion eine neue Qualität: Das Internet der Dinge, Maschine-zu-Maschine-Kommunikation und Produktionsstätten, die immer intelligenter werden, läuten eine neue Epoche ein – die vierte industrielle Revolution, Industrie 4.0.“
Mit anderen Worten: Technologie, Technologie, Technologie. Industrie 4.0 ist das Vermächtnis der industriellen Revolution zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Ihr einziger Leitgedanke ist der technologische Fortschritt.
Lagermitarbeitende, deren Klemmbrett einfach durch den RF-Scanner ersetzt wurde, sind allerdings nicht unbedingt besser dran als früher. Auch wenn der Scanner mit dem Internet verbunden ist, halten sie immer noch ein Stück „Technologie“ in der Hand. Was sie wirklich brauchen, sind Werkzeuge, die sich nahtlos in ihre Aufgaben und Arbeitsabläufe einfügen und ihren Bedürfnissen anpassen. Nicht die Technologie an sich, sondern die Menschen, die sie nutzen, sollten im Mittelpunkt stehen.
Industrie 4.0 hat auch Umweltaspekte im Blick. Zumindest theoretisch: Seit der Begriff 2011 geprägt wurde, lag der Fokus jedoch fast ausschließlich auf Automatisierung und Effizienz. Die EU, für die Industrie 5.0 der nächste wichtige Schritt ist, betont:
„In den zehn Jahren ihres Bestehens hat sich Industrie 4.0 weniger auf die ursprünglichen Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit konzentriert, sondern vielmehr auf die Digitalisierung und KI-gesteuerte Technologien zur Steigerung der Effizienz und Flexibilität der Produktion.“
Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) sieht das anders. Für sie ist Industrie 5.0 lediglich eine Erweiterung von Industrie 4.0. Automatisierung, datenbasierte Prozesse und digitale Technologien sind ihrer Meinung nach weiterhin wichtig, da sie Innovationen in der gesamten Branche vorantreiben.
Die acatech hält den Begriff Industrie 5.0 für überflüssig. Sie ist davon überzeugt, dass Ziele wie Nachhaltigkeit, Menschenzentriertheit und Resilienz auch im Zuge von Industrie 4.0 erreicht werden können. Doch reicht Industrie 4.0 wirklich aus, insbesondere mit Blick auf die Logistikbranche?
In der Logistik befinden wir uns an einem Punkt, an dem die klassischen Konzepte der Industrie 4.0 nicht mehr ausreichen. Viele Prozesse sind bereits auf die Prinzipien der Industrie 5.0 ausgerichtet. Aber selbst wenn diese Ansätze bereits durch Industrie 4.0 abgedeckt wären, wie acatech meint, kann ein neuer Name durchaus dazu beitragen, das Bewusstsein für diese Prinzipien zu schärfen.
„In der Logistikbranche werden bereits viele Möglichkeiten der digitalen Welt genutzt“, sagt Lisa Gruber, Senior Product Marketing Manager für industrielle AR-Lösungen bei TeamViewer. „Nehmen wir zum Beispiel DHL Supply Chain. Dort arbeiten mehr als 1.500 Angestellte mit Smart Glasses und anderen Wearables, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch ergonomischer sind – ein Gewinn für Unternehmen und Mitarbeitende zugleich.“
Diese Win-win-Situation können wir als Logistik 5.0 bezeichnen. Dieses Konzept vereint das Beste aus zwei Welten. Es ignoriert weder die Ziele von Industrie 4.0 noch die Forderung der EU nach einem ganzheitlicheren und menschlicheren Ansatz.
Frontline Pick ist eine Vision-Picking-Software, die auf Smart Glasses läuft und mithilfe von Augmented Reality eine bedienungsfreundliche Arbeitsumgebung erschafft. Und während die Industrie noch über den Übergang von Industrie 4.0 zu Industrie 5.0 diskutiert, setzt TeamViewer mit Frontline Pick bereits das Beste aus beiden Welten um.
Hinter der Lösung steht die Idee, Arbeitsprozesse bedienungsfreundlicher, resilienter und nachhaltiger zu gestalten. So wird die Kommissionierung zu einem intuitiven und papierlosen Prozess, bei dem beide Hände freibleiben. Die Lösung passt perfekt zu den Aufgaben der Mitarbeitenden und reduziert ihre körperliche Belastung. Anweisungen erhalten sie visuell in ihrem Sichtfeld oder per Audio-Feedback über ihre Headsets.
Das erleichtert die Auswahl der richtigen Artikel – und das wiederum reduziert Reklamationen und Rücksendungen. Weniger Waren, die hin- und hergeschickt werden, führen zu geringeren Kosten und mehr Nachhaltigkeit. Die Mitarbeitenden sind zufriedener und es gibt weniger Fluktuation.
Frontline Pick ist auch mit Lagerverwaltungssystemen (LVS) wie SAP kompatibel, sodass keine isolierten Prozesse mit ihren negativen Auswirkungen auf die Lieferketten entstehen.
Unsere Erfolgsgeschichten zeigen Ihnen, wie die Grundprinzipien von Industrie 5.0 in die Realität umgesetzt werden können:
Nadro S.A. de C.V. ist Mexikos führender Pharmagroßhändler. Das Unternehmen vertreibt monatlich 51 Millionen medizinische und pharmazeutische Produkte sowie Hygieneartikel an Apotheken in ganz Mexiko. Um der Nachfrage gerecht zu werden, musste das Unternehmen dennoch sein Lager modernisieren.
Nadro entschied sich für Frontline Pick von TeamViewer und Smart Glasses. Auch SAP Warehouse Management ist Teil der Lösung.
Dank Vision Picking erhalten die Mitarbeitenden nur die Informationen, die sie für die jeweilige Aufgabe benötigen, wodurch sie sich besser konzentrieren können. TeamViewer Frontline Pick zeigt die Bestellinformationen im Sichtfeld der Smart Glasses an und reagiert auf Sprachbefehle. Durch integrierte Bestätigungsschritte werden Fehler reduziert. Dadurch verbesserten sich die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden und die Produktivität stieg: Das Unternehmen konnte die Einarbeitungs- und Schulungszeiten um 93 % reduzieren und die Beschäftigten arbeiten viel selbständiger.
„Anfangs hatten wir die Befürchtung, dass ältere, erfahrene Teammitglieder dieser Technologie mit Vorbehalten begegnen würden. Deshalb haben wir eine Testphase mit einem 51-jährigen Mitarbeiter durchgeführt, der seit vielen Jahren bei Nadro arbeitet. Das Ergebnis war beeindruckend. Er war der erste unserer Beschäftigten, dessen Produktivität um mehr als 150 Prozent stieg“, berichtet Carlos Flores, Chief Innovation Officer bei Nadro.
Mehr erfahren: Erfolgsgeschichte von Nadro
Die Coca-Cola Hellenic Bottling Company (HBC) ist einer der weltweit größten Coca-Cola-Abfüller. Das Unternehmen betreibt 54 Fabriken rund um den Globus und produziert alle Produkte von Coca-Cola. Mit TeamViewer Frontline optimiert das Unternehmen unter anderem Prozesse in der Kommissionierung.
Bei den großen Liefermengen führt eine Fehlerrate von nur 0,1 % zu 1.000 falschen Lieferungen. Die reklamierten Bestellungen müssen zurück ins Lager gebracht, neu kommissioniert und verschickt werden. Dadurch steigt die Anzahl der zu bearbeitenden Aufträgen und die Produktivität sinkt.
Die Entscheidung für TeamViewer Frontline Pick war ein Paradigmenwechsel für Coca-Cola HBC. Innerhalb von nur zwei Monaten stieg die Kommissioniergenauigkeit auf 99,99 %, die operative Belastbarkeit verbesserte sich selbst in Spitzenzeiten und die Kosten sanken.
Coca-Cola HBC nutzt TeamViewer auch für Remote Support. Die Beschäftigten können sich via Videoanruf mit fachkundigen Personen in Verbindung setzen und erhalten bei Problemen sofortige Unterstützung. Dank TeamViewer Frontline Assist reduzierten sich Produktionsausfälle um die Hälfte.
Für Wartungsarbeiten stellt Coca-Cola HBC mit TeamViewer Frontline Inspect AR-gestützte Workflows bereit. Die Anweisungen werden an die Smart Glasses der Mitarbeitenden gesendet, so dass sie immer wissen, was zu tun ist. Das spart bei Produktionsumstellungen rund 20 Prozent Einrichtungszeit.
Mehr erfahren: Erfolgsgeschichte von Coca-Cola HBC
GlobalFoundries (GF) stellt qualitativ hochwertige Halbleiter her. Das Unternehmen setzt alles daran, pünktlich zu liefern, doch die Kommissionierung im Lager Dresden bot noch großes Optimierungspotenzial. Die Beschäftigten arbeiteten mit großen Handscannern und ausgedruckten Bestellzetteln, die manuell sortiert werden mussten.
Am richtigen Regal angekommen, mussten die Mitarbeitenden zunächst den Scanner weglegen, um die Ware aus dem Regal zu nehmen, dann den Scanner wieder in die Hand nehmen, um den Code zu scannen und anschließend die Bestellung abschließen und den Ausdruck wegwerfen.
Durch den Umstieg auf TeamViewer Frontline Pick spart sich das Unternehmen jährlich 100.000 Ausdrucke. Die Kommissionierzeiten konnten innerhalb eines Monats um 25 Prozent reduziert werden. Auch die Beschäftigten sind von der Lösung überzeugt. Die Arbeitsbedingungen haben sich verbessert und Prozesse wie Suchen, Sortieren und Priorisieren laufen deutlich schneller ab.
Mehr erfahren: Erfolgsgeschichte von GlobalFoundries
Logistik 5.0 zielt darauf ab, Prozesse grundlegend zu verändern, wobei der Fokus auf den Beschäftigten, Resilienz und Nachhaltigkeit liegt. Wie bei Industrie 5.0 stehen die sozialen und wirtschaftlichen Aspekte unserer Gesellschaft im Vordergrund.
Resiliente Lieferketten sind eine wesentliche Säule von Logistik 5.0. Die Lieferzuverlässigkeit steigt, Unternehmensziele werden erreicht und gleichzeitig werden attraktive Arbeitsplätze in einem ergonomischen Umfeld geschaffen. Dabei setzt Logistik 5.0 auf nachhaltige Prozesse mit schonendem Ressourcenverbrauch.
Nach diesem Ansatz ist TeamViewer Frontline von Anfang an entwickelt worden. Die Arbeitsprozesse im Lager werden dadurch zugänglicher, effizienter und nachhaltiger. Nadro, Coca-Cola HBC und GlobalFoundries sind bereits von den Vorteilen überzeugt: weniger Fehler, weniger Abfall und zufriedenere Mitarbeitende.
Machen Sie Logistik mit TeamViewer Frontline menschlicher, resilienter und nachhaltiger.