02.02.2024
Wie sehr verlassen wir uns in unserem Privat- und Berufsleben auf Künstliche Intelligenz (KI)? Lucy, Marketingmanagerin bei einem erfolgreichen IT-Unternehmen, hat es herausgefunden. Erfahren Sie in unserem Artikel mehr über die Herausforderungen, denen sich Lucy und ihr Team an dem Tag stellen mussten, an dem die KI merkwürdigerweise streikte.
Die ersten Sonnenstrahlen treffen auf Lucys Gesicht. Sie blinzelt, während sie nach ihrem Handy kramt, um ihren Wecker auszuschalten. Komisch, die Gesichtserkennung funktioniert heute Morgen gar nicht. Es dauert einen Moment, bis sie sich an ihre PIN erinnert, die sie seit Monaten nicht mehr benutzt hat. Nachdem ihr Telefon entsperrt ist, wird sie darüber benachrichtigt, dass ein Fehler in der intelligenten visuellen Software zu Problemen mit der Gesichtserkennung führt. Lucy ignoriert die Fehlermeldung. Sie überprüft wie immer ihre Arbeitsmails und seufzt. Irgendetwas muss mit dem Spamfilter in ihrer E-Mail-App nicht stimmen, denn ihr Eingang quillt heute vor lauter unerwünschten Nachrichten über. Eine weitere Fehlermeldung ploppt auf: Das KI-basierte Filtersystem der App ist außer Betrieb, wird jedoch umgehend repariert. Dafür ist es noch zu früh, denkt Lucy und legt das Telefon weg.
Wie immer nimmt Lucys Kollegin Stella sie mit zur Arbeit. Auf ihrem üblichen Weg gibt es eine Baustelle, daher ist Lucy heute für die Navigation zuständig. Sie sucht auf Google Maps nach dem Büro und wählt die schnellste Route. Wie sich herausstellt, staut sich der Verkehr auf dieser Strecke, wodurch sie 15 Minuten zu spät zur Arbeit kommen. Das ist ungewöhnlich, denkt sich Lucy. Berücksichtigt Google Maps bei der Berechnung der geschätzten Ankunftszeit nicht auch KI-generierte Verkehrsvorhersagen?
Lucy eilt zu ihrem Schreibtisch, fährt ihren Laptop hoch und schnappt sich ihr Headset. Schnell nimmt sie an ihrem ersten Online-Meeting teil: einem Gespräch mit ihrem Praktikanten Milo. Während sie Milos Aufgaben für die Woche durchgehen, bemerkt Lucy, dass sein Hintergrund nicht geblurrt ist (dabei handelt es sich um eine KI-basierte Funktion, die Milos Bild von seiner Umgebung trennt). Sie kann sehen, wie sein Mitbewohner in Unterwäsche an Milos Schlafzimmer vorbeigeht. Sie unterdrückt ihr Lachen und fängt an, Milo den Kampagnenplan für das nächste Quartal zu erklären. Allerdings versteht er kein Wort von dem, was sie sagt. Die Geräuschunterdrückung, die mithilfe von KI Hintergrundgeräusche erkennt und ausblendet, funktioniert nicht und im Büro ist es heute besonders laut.
Lucy beendet ihr Gespräch mit Milo und dreht sich um, um zu sehen, was der Grund für die Aufregung ist. Ein Kollege aus dem Support ist hereingeplatzt: Der Chatbot hat eine technische Störung und teilt der Kundschaft mit, dass ihre Abos zum Ende des Monats gekündigt werden. Die Auswirkungen hat der Support sofort gespürt, denn es gibt momentan einen Rückstau von 127 wütenden Anrufenden. Da das Supportteam nach der erfolgreichen Einführung des KI-Chatbots verkleinert wurde, kann es die beispiellose Flut von Anrufen unmöglich bearbeiten. Jetzt müssen alle im Vertrieb und Marketing mithelfen, um die Anrufe zeitnah annehmen zu können.
Bis jetzt war es ein hektischer Tag für Lucy. Während sie Supportanfragen beantwortet, bereitet sie sich auf ihre morgige Präsentation vor dem CMO vor und erkundigt sich bei verschiedenen Beteiligten, wie ihre aktuelle Kampagne abgeschnitten hat. Eigentlich wollte sie die Folien für die morgige Präsentation bis heute Nachmittag fertigstellen und proben, aber die intelligente Designfunktion und der automatische Referentencoach in PowerPoint funktionieren nicht. Stattdessen wendet sie sich an ihren Kollegen Sam, um zu erfahren, wie ihre Anzeigen laufen. Er antwortet, dass es ein Problem mit dem KI-Tool gibt, das die Anzeigen personalisiert und die Zielgruppe festlegt. Im Laufe des Vormittags hat das dazu geführt, dass ihre Anzeigen schlechtere Ergebnisse erzielen. Toll, denkt Lucy, gerade rechtzeitig für meine große Präsentation morgen.
Lucy schaut auf die Uhr. Sie hat die Texte für eine Landingpage noch nicht vom Content-Marketing-Team erhalten. Sie hat dem Webteam aber versprochen, sie bis zum Ende des Tages zu liefern. Lucy schickt Alex, dem Cheftexter, eine Nachricht und erkundigt sich nach der Seite. Alex teilt ihr mit, dass das Team Schwierigkeiten hat, Inhalte in ihrer gewohnten Geschwindigkeit zu verfassen, da das KI-Tool für die Texterstellung die ganze Woche über nicht funktioniert hat. Seitdem das Content-Team vollständig dezentral arbeitet, nutzt es KI für Brainstormings und das Korrekturlesen. Dadurch hat sich die Qualität der Entwürfe drastisch verbessert und der Zeitaufwand für das Lektorat verringert. Ohne das KI-Tool musste das Team immer wieder telefonieren, wodurch weniger Zeit zum Schreiben übrig blieb. Trotzdem verspricht Alex, die Texte vor fünf Uhr abzuliefern.
Lucy hat endlich die Texte für die Landingpage erhalten. Sie ruft das Webteam an, um die Umsetzung zu besprechen. Es stellt sich heraus, dass auch dieses Team Schwierigkeiten hat. Der Plan war, ein SEO-Audit der Homepage durchzuführen, um herauszufinden, wie gut die Seite für Suchmaschinen wie Google optimiert ist. Das KI-Tool, mit dem sie relevante Schlagwörter identifizieren, die Lesbarkeit der vorhandenen Inhalte bewerten und technische Probleme wie defekte Links oder doppelte Inhalte aufspüren, ist jedoch außer Betrieb. Obwohl einige dieser Aufgaben manuell erledigt werden können, müssen die meisten verschoben werden, bis die KI wieder funktioniert.
Zurück zu Hause freut sich Lucy, dass ihr Partner James das Abendessen gekocht hat. Manchmal schauen sie während des Essens Netflix, aber sie haben gerade die letzte Staffel einer Serie beendet und die personalisierten Empfehlungen sind völlig durcheinander (denn auch diese erstellt die KI). Deshalb schalten sie den Fernseher aus. Lucy nimmt einen Schluck Rotwein und sagt zu James: Ich hatte vielleicht einen merkwürdigen Tag, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll …
Künstliche Intelligenz (KI) beschreibt die Fähigkeit von Maschinen oder Software, zu denken, zu lernen und Aufgaben auszuführen, die menschliche Intelligenz erfordern. Dazu gehört das Erkennen von Gesichtern und Umgebungen, das Wahrnehmen von Mustern in Datensätzen und die Kompetenz, Verhaltensweisen auf der Grundlage früherer Erfahrungen anzupassen.
In Unternehmen unterstützen KI-basierte Tools die Beschäftigten dabei, schnellere Entscheidungen auf der Grundlage von Daten zu treffen, Ideen zu entwickeln und immer wiederkehrende Arbeiten zu automatisieren. Zusätzlich bringen sie digitale Technologie in die analoge Welt. Die Augmented-Reality-Lösungen von TeamViewer beispielsweise nutzen KI, um komplexe industrielle Prozesse zu analysieren und zu optimieren.
Finden Sie mehr darüber heraus, wie KI und AR miteinander verknüpft sind.