20.07.2022
Der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in der Industrie wird immer mehr zur Realität. Überhaupt kommen industrielle Arbeitsprozesse heutzutage kaum mehr ohne digitale Unterstützung aus. Dazu zählen auch Smart Glasses und andere Wearables, die Fachpersonal bei Wartung, Instandhaltung und anderen Aufgaben in Echtzeit anleiten. Im Zusammenspiel mit KI werden Arbeitsabläufe dabei noch effizienter und sicherer. [Von Jarmo Voegt].
80 % der Arbeitskräfte weltweit arbeiten nicht am Schreibtisch, sondern sind sogenannte Frontline Worker, die etwa in der Produktion, in der Logistik oder im Service tätig sind. Nur 45 % von ihnen glauben, dass digitale Kommunikationstechnologien und Kollaborationssoftware künftig relevant für ihren Beruf sein werden. Brüche zwischen der digitalen und der physischen Welt sind industriellen Prozessen also immer noch inhärent. Die Verbindung dieser beiden Welten birgt jedoch großes Potenzial.
Konnektivität ist eine Grundvoraussetzung für die kontinuierliche Verbesserung industrieller Prozesse und damit für Wachstum. Hierbei liefern vernetzte Maschinen in Echtzeit Daten, die von Systemen zentral analysiert werden, um Prozesse zu automatisieren, und zwar immer öfter mittels KI.
Die Potenziale von KI-Technologien sind enorm, setzen jedoch bisher ein hohes Maß an IT-Fachwissen und Investitionen voraus. Dies erschwert den schnellen Return-On-Invest (ROI). Einen unkomplizierten Zugang zu KI-Technologie bietet etwa das TeamViewer Frontline Add-on AiStudio. AiStudio, wie auch Frontline an sich, verfolgen einen No-Code-Ansatz, um KI-Prozesse auch ohne Programmierkenntnisse aufzusetzen.
Bei der Automatisierung mittels KI geht es keineswegs darum, Fachkräfte zu ersetzen. Vielmehr sind KI-Technologien wie in TeamViewer Frontline darauf ausgerichtet, Menschen bei ihrer täglichen Arbeit bestmöglich zu unterstützen. Das beginnt mit dem Tragen von Smart Glasses, die mittels Augmented Reality Arbeitsanweisungen direkt ins Sichtfeld projizieren. Damit hat die jeweilige Fachkraft beide Hände frei für ihre eigentlichen Aufgaben und muss sich um die Dokumentation von Arbeitsschritten keine Gedanken machen.
KI ist dabei der nächste logische Schritt bei der Verwendung von Smart Glasses und kann Mitarbeitende automatisch vor Gefahren im Sichtfeld warnen oder bestätigen, dass vorgeschriebene Sicherheitskleidung auch korrekt angelegt wurde, etwa ein Helm. Weiterhin ermöglicht die KI, Arbeitsschritte zu prüfen und zu bestätigen, was die Qualitätskontrolle von Routineabläufen enorm erleichtern kann.
Der deutsche Kranhersteller Liebherr etwa setzt Smart Glasses ein, um Sicherheitsrisiken zu minimieren. Zuvor mussten die Kranführerinnen und -führer sowohl Ladung und Umgebung als auch die Daten der Maschinensensoren auf einem externen Display im Auge behalten. Durch Smart Glasses stehen die Informationen der Sensoren nun direkt im Blickfeld zur Verfügung. Somit kann sich die den Kran steuernde Person vollständig auf die Ladung und die Umgebung fokussieren.
Ein weiteres Beispiel ist die intelligente Bilderkennung. Smart Glasses können mithilfe von Machine Learning unter anderem die Ist- und Soll-Zustände von gefertigten Produkten miteinander vergleichen. Bei der Herstellung von Lebensmitteln erkennen die Smart Glasses, ob Mitarbeitende ihre vorgeschriebenen Handschuhe tragen. Diese Anwendung sichert die Qualitätskontrolle zusätzlich ab und hilft beim Vermeiden von Fehlern.
Wo große Mengen an strukturierten oder unstrukturierten Daten vorliegen, ist KI wesentlich schneller und auch zuverlässiger als der Mensch. Indem Mitarbeitende im richtigen Moment Zugriff auf die KI-gestützten Informationen bekommen, entsteht ein Mehrwert, sowohl für Arbeitnehmende als auch für Unternehmen. Hierbei ist wichtig, dass die gelieferten Rückmeldungen immer kontextrelevant sind. Im Falle von Smart Glasses heißt das beispielsweise, dass Nutzerinnen und Nutzer Informationen zum jeweiligen Arbeitsschritt immer direkt im Sichtfeld eingeblendet bekommen.
Wie bei jeder neuen Technologie ist es auch bei der Einführung und Anwendung von KI in Unternehmen wichtig, die Mitarbeitenden richtig vorzubereiten und zu schulen. Wearables wie Smart Glasses sind hier eine geeignete Brückentechnologie, da die Nutzung im Kern meist schon bekannt ist. Zudem lassen sie sich innerhalb kürzester Zeit etablieren, um Mitarbeitende bei der täglichen Arbeit zu unterstützen.
Plattformen wie TeamViewer Frontline und das Add-on AiStudio gestalten den Zugang zu modernen KI-Anwendungen möglichst einfach. Das Konzept hinter der Kombination von Wearables und KI lässt sich auch mit dem Begriff Augmented Intelligence bezeichnen: Potenziale, die Ihre Belegschaft bereits hat, also etwa ihre Fachkompetenz und Erfahrung, kann sie dank der Technologie auf die wesentlichen Aufgaben oder wichtige Bestandteile einer Aufgabe fokussieren. Routineaufgaben wie Checks, Dokumentation etc. übernimmt die KI-gestützte Technologie.
Der Ansatz von Augmented Intelligence, künstliche Intelligenz mit Wearable Computing zu verbinden und so maschinelle und menschliche Stärken zu bündeln, erhöht die Leistungsfähigkeit und Sicherheit der Mitarbeitenden. In der Verknüpfung dieser Technologien liegt eine große Chance für die Industrie.
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